Aus dem Jahr 4000 v. Chr. stammt die älteste Darstellung eines Hockeyspiels. Es handelt sich um eine Grabmalerei aus dem Niltal. Zur gleichen Zeit gibt es auch Schläger-und Ballspiele in China, Persien und bei den Azteken. Die Indianer spielen mit bis zu 50 Männern pro Team auf Tore und um Sachpreise. Es gehört zum Charakter des Spiels, nicht nur den Ball zu spielen, sondern auch so viele Gegner wie möglich kampfunfähig zu machen. In Indien, Pakistan, Persien und Japan reichen die Wurzeln der Hockeytradition immerhin 2000 Jahre zurück. Die ersten geschichtlichen Überlieferungen der Vorläufer unseres heutigen Hockeys stammen aus dem Persischen Weltreich um 500 v.Chr.
In Frankreich spielt man im 12. Jahrhundert "Crosse" oder "Hoquet", ein Wort, das "Schäferstock" bedeutet. Es wird vermutet, dass daraus das englische Wort "Hockey" abgeleitet wurde. Das Ziel des Spiels bestand darin, den Ball in ein abgestecktes Feld der gegnerischen Mannschaft zu schießen. Damit war der Regelkatalog auch schon erschöpft, denn dies waren die einzigen Regeln. Mann durfte den Ball mit dem ganzen Körper abspielen, fangen und sogar einige Meter tragen.
Das Mutterland des modernen Hockey ist England, wo es bereits im 16. Jahrhundert gespielt worden sein soll. Zunächst hat man dort dafür die Bezeichnung Hurling, Bandy oder Shinty. Erst als der Wimbledon-Club 1833 neue Regeln aufstellt, bekommt das Spiel mit dem Namen Hockey gleichzeitig den heutigen Charakter eines sportlichen Mannschaftskampfes. Die zwei Jahre später folgende Gründung der English Hockey Association bringt einen geregelten Spielbetrieb.
Im Jahre 1875 werden die Regeln weiter standardisiert. Von da an dürfen die Hände nicht mehr zum Spielen des jetzt kugelförmigen Balls benutzt werden und der Schläger nicht mehr über Schulterhöhe angehoben werden. Regeln, die auch im heutigen Hockeysport so noch Anwendung finden. Im Jahr 1883 wird die Mannschaftsstärke auf 11 Spieler pro Mannschaft festgesetzt. Die Einführung des Schusskreises erfolgt 1866.
Die britische Armee verbreitet schließlich das moderne Hockey nach Indien, Pakistan und Australien, die sich allesamt zu führenden Hockeynationen entwickeln. Die Engländer führen das Spiel auch auf dem europäischen Kontinent ein. Die ersten internationalen Hockeytreffen fallen in die Jahre 1894 und 1895.
Um den Ruhm, zuerst in Deutschland Hockey gespielt zu haben, streiten sich die Städte Bonn, Berlin und Hamburg. Wahrscheinlich gebührt der rheinischen Universitätsstadt der Vorrang, wohin englische Schüler das Spiel in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts bringen.
Die in Bonn, Hamburg, Berlin, Bremen und später in Hannover und München gegründeten Klubs setzen sich um 1900 tatkräftig für das Spiel ein. Der Idealismus ihrer Pioniere überwindet alle Hindernisse; die Hockeybewegung gewinntin Deutschland von Jahr zu Jahr an Boden.
Nun werden auch die sportlichen Beziehungen zum Ausland aufgenommen. 1908 feiert die Sportart Hockey bei den Olympischen Spielen in London als Demonstrationssportart Premiere. Bei diesem Hockey-Turnier vertritt der auf einem Posten verstärkte Uhlenhorster Hockey-Club Hamburg die deutschen Farben. Deutschland belegt hinter England, Irland, Schottland und Wales den fünften Rang.
Die Gründung des Deutschen Hockey-Bundes am 31. Dezember 1909 in Bonn bringt dann die notwendige organisatorische Zusammenfassung der Klubs, die sich in der Folgezeit als sehr nützlich erweisen sollte.
Das erste offizielle Länderspiel des Deutschen Hockey-Bundes wird am 21. Mai 1910 in Frankfurt gegen England ausgetragen. Die deutsche Herrenauswahl unterliegt mit 0:4.
Im Jahr 1924 wird während der Olympiade in Paris der Welthockeyverband FIH gegründet. Seit diesem Zeitpunkt ist Hockey dann fester Programmteil bei der Olympiade.
Ab den Spielen 1928 in Amsterdam bleibt Herrenhockey konstant im olympischen Programm. 1980 feiert das Damenhockey Premiere bei den Boykottspielen von Moskau.
Nach dem Ersten Weltkrieg gewinnt das Hockey Anhänger in allen Volksschichten. Die Zahl der Hockey treibenden Vereine wächst von Jahr zu Jahr. 1905 gibt es in Deutschland z.B. nur 18 Klubs mit 1177 Mitgliedern, 25 Jahre später umfasst der Deutsche Hockey-Bund schon rund 30.000 Mitglieder.
Durch die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es mit dem Deutschen Hockey-Bund in der BRD und dem Deutschen Hockey-Sport Verband in der DDR zwei Verbände, die später mit der Wiedervereinigung 1990 wieder zu einem Verband, dem Deutschen Hockey-Bund zusammengeführt werden.
Anfang der 1950er Jahre wird auch in der Halle mit Hockey begonnen. Die Regeln werden in Österreich und Deutschland verfasst und gelten heute noch im Prinzip unverändert, wurden in den letzten Jahren aber den aktuellen Entwicklungen angepasst.
Das internationale Hockey wird lange Zeit von den ehemaligen britischen Kolonien Indien und Pakistan dominiert, die traditionell über technisch sehr versierte Spieler verfügen.
Mit den Spielen von Amsterdam 1928 beginnt der Siegeszug Indiens. Indien ist mittlerweile zur führenden Nation gereift und gewinnt bei sechs Olympiaden hintereinander Gold. Erst 1960 gelingt es Pakistan diese Serie zu durchbrechen. Bei den Olympischen Spielen 1972 gelingt Deutschland mit der Goldmedaille in München der erste große Erfolg auf internationaler Bühne.
Was ist aber während der ganzen Zeit aus den mittelalterlichen groben Holzschlägern geworden?
Bis Ende der 50er Jahre gigt es noch deutsche Produzenten, die Hockeyschläger "Made in Germany" herstellten. In den Schaft der aus Indien importierten Hölzer aus Hickory und Maulbeerbaum werden bis zu drei Gummieinlagen hineingearbeitet, um die Elastizität der Schläger zu erhöhen. Denn je elastischer der Schläger ist, desto härter kann man schlagen. Und dies ist nun einmal das Hauptkriterium auf Naturrasen. Elemente wie Umspielen, lange Ballführung oder Dribbling sind noch von untergeordneter Bedeutung. Der ursprüngliche Charakter eines Treibballspiels ist noch deutlich zu sehen.
Bis Mitte der 50er Jahre ist das Führen des Balls auf der rechten Körperseite vorherrschend. Dies ändert sich erst nach einer Reise der deutschen Nationalmannschaft nach Pakistan. Man lernt die Vorteile einer frontalen Ballführung zu schätzen. Das Dribbling und die Übernahme der kurzen asiatischen Keule ist die Folge.
1960 übernehmen die Inder und Pakistani den Weltmarkt der Schlägerproduktion. Bisher wurde nur das Rohmaterial exportiert, nun das Endprodukt selbst.
Aus den Niederlanden stammt dann wohl die Idee, so genannte "laminierte" Keulen herzustellen, d.h. die Keule wird zersägt und wieder verleimt. Erst durch dieses Verfahren erreicht man die heute übliche extreme Krümmung der Keule. Der Vorteil liegt auf der Hand. Das stark aufkommende Rückhandspiel fällt damit wesentlich leichter, weil die Spielfläche der Keule auf der Rückhandseite extrem vergrößert ist.
Aber auch das Material ändert sich. Die Schläger enthalten keine Gummieinlagen mehr, um elastisch zu sein. Im Gegenteil, sie werden immer härter verstärkt. Glasfiberfasern, Kevlar und schließlich Carbon sind die Materialien, die Anwendung finden. Mittlerweile gibt es auch wieder einen deutschen Hersteller für Hockeyschläger. Thomas Kille gründet in den 80er Jahren die Firma TK.
Ende der 70er Jahre findet die bis dahin größte Veränderung statt. Der Naturrasen wird vom Kunstrasen abgelöst. 1976 wird in Utrecht der erste Kunstrasen Hollands eingeweiht. Nahezu gleichzeitig in Limburg die erste derartige Spielfläche in Deutschland. Mit dem neuen Untergrund ändert sich auch die Spielweise im Hockey. Es kommt nicht mehr so sehr auf die Härte des Schlags an. Mehr technische Bestandteile wie Dribbling fließen in das Spiel ein. Spätestens mit der "argentinischen Rückhand", bei der der Ball mit der Kante des Schlägerschaftes geschlagen wird, steigen die Anforderungen an den Schläger.
Im November 1999 ändert die FIH schließlich ihr Regelwerk, so dass ab diesem Zeitpunkt auch international Vollkunststoffschläger zum Spielbetrieb zugelassen sind.
Durch die zahlreichen Erfolge bei Olympischen Spielen, bei Welt- und Europameisterschaften und durch die rasante internationale Entwicklung des Hockeysports und seiner materiell technischen Basis setzt sich die Mitgliederentwicklung fort, so dass derzeit in Deutschland rund 77.000 Hockeyspieler in knapp 400 Vereinen organisiert sind. Die Zahlen veranschaulichen deutlich den großartigen Aufschwung, den das Spiel in Deutschland genommen hat.
Die Niederlande, Spanien und Deutschland sowie Australien gelten momentan im Herrenhockey als führend. Bei den Damen sind als aktuell stärkste Nationen Australien, die Niederlande und Argentinien zu nennen.
Quellen: wikipedia.org und Deutscher Hockey Bund e.V.